Vor 99 Jahren, am 12. und 13. März 1919, wurden in Lichtenberg 11 Mitglieder des Spartakusbundes standrechtlich erschossen. Nach der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht im Januar desselben Jahres entwickelte sich der Generalstreik Anfang März zu einem Aufstand, mit den Schwerpunkten Berlin - Alexanderplatz und dem Stadtbezirk Lichtenberg. Reichswehrminister Noske (SPD) gab in dieser Situation den Befehl aus, jeden Bewaffneten sofort zu erschießen. In Lichtenberg, wo sehr heftige Kämpfe stattfanden, wurde die Falschmeldung verbreitet, daß 60 Polizisten ermordet worden seien. Insgesamt gab es in Berlin 1200 Opfer in diesen Tagen. An der „Blutmauer“ auf dem Gelände des alten Lichtenberger Friedhofes sind die Tafeln mit den Namen der in Lichtenberg Ermordeten zu sehen. Dieser Ort des Gedenkens steht unter Denkmalschutz.

Um den Jahreswechsel wurde die Blutmauer durch Graffitischmierereien geschändet, und von der dreiteiligen Plastik ein Element mutwillig abgebrochen. Die Mauer wurde wieder gereinigt, die Plastik muß restauriert werden. Die Täter wurden, wie nicht anders zu erwarten ist, bisher nicht ermittelt. Angesichts dieser Tatsache ist das Gedenken an der Blutmauer in diesem Jahr besonders wichtig im antifaschistischen Kampf.

Es findet am Dienstag, dem 13. März 2018, um 15 Uhr auf Initiative von der VVN-BdA im Rathauspark in der Möllendorfstraße in der Nähe des U-Bahnhofs Frankfurter Allee statt. Es ist damit zu rechnen, dass wieder Schüler aus der angrenzenden Schule einen Beitrag leisten.