SDAJ besucht Buchenwald
Quelle: Berliner Anstoss 02/2022
Am 11. April jährte sich die Selbstbefreiung der Inhaftierten des KZ Buchenwald zum 77. mal. Die SDAJ Berlin traf sich mit vielen Genossinnen und Genossen des Landesverbands Ost, um der Opfer des Hitlerfaschismus zu gedenken, die in Buchenwald ermordet wurden. Der Landesverband wohnte der offiziellen Gedenkkundgebung bei und legte einen Kranz nieder. Auf einem Rundgang über das Gelände und in der Dauerausstellung des Museums lernten wir einiges über die vielfältigen Formen des Widerstands, die die Häftlinge anwandten. So gelang es den gefangenen Kommunisten von Buchenwald, Teile der Selbstverwaltung des KZs zu übernehmen, Waffen zu horten und beim Anrücken der US-Armee im April 1945 einen Aufstand anzuzetteln.
Auch die vielen Anekdoten von spontaner Hilfe und von Mitgefühl berührten uns. Im Angesicht des Leids und der Schrecken, die der Lageralltag mit sich brachte, ist jedes Zeichen von Menschlichkeit ein Akt des Widerstands.
Zur Gedenkkundgebung, an der 16 KZ-Überlebende teilnahmen, waren Vertreter aus Russland und Belarus ausgeladen worden. Als Grund nannte die Gedenkstätte Buchenwald den Tod des Buchenwald-Überlebenden Boris Romantschenko an, der bei einem Bombenangriff auf Charkiw getötet wurde. Der Tod Romantschenkos ist eine Tragödie. Aber die Vertreter derjenigen Länder auszuladen, die für die Befreiung Europas vom Hitlerfaschismus Millionen von Leben ließen, lehnen wir entschieden ab.
Nach dem Besuch in Buchenwald bleibt uns die Erkenntnis, dass wir als Antifaschisten für die endgültige Zerschmetterung des Nazismus kämpfen müssen. Wir kämpfen für den Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit, damit der Schwur von Buchenwald Wahrheit wird.
SDAJ Berlin