Eröffnung des KommTreff Neukölln
Quelle: Berliner Anstoss 02/2022
Nach langen, zähen und deprimierenden Zeiten der Kontaktarmut und bloß virtuellen Verständigung, können Linke in Neukölln nun wieder zum regen Austausch zusammenkommen. Am 9. April wurde in der Jonasstraße 29 im Beisein von zahlreichen Gästen das KommTreff eröffnet. Die dort aktiven Gruppen trugen im Rahmen des Programms Wissenswertes und Unterhaltsames zu einem gelungenen Nachmittag und Abend bei.
Der Freundeskreis »Ernst-Thälmann-Gedenkstätte« wies mit einem Vortrag und anschließender Führung auf die Wichtigkeit antifaschistischer Erinnerungsorte auch für heutige politische Auseinandersetzungen und Kämpfe hin. Im Nebenraum des KommTreff sind aus dem Sporthaus Ziegenhals gerettete Ausstellungsstücke zu sehen.
Bei der dortigen Tagung der KPD am 7. Februar 1933, die eine Woche nach der Machtübergabe an Hitler bereits in der Illegalität stattfand, trat Ernst Thälmann das letzte Mal vor seiner Verhaftung auf.
Die türkischen Genossinnen und Genossen bereicherten die feierliche Eröffnung des KommTreff kämpferisch-musikalisch und trugen Lieder der türkischen und internationalen Arbeiterbewegung vor. Heute wie damals aktuelle Gedichte von Brecht unterstrichen, wer von Kriegen profitiert und wer den Preis dafür zahlen muss.
Dank des Buffets mit Speisen unterschiedlichster Art war für jede und jeden etwas dabei, und der Cocktailstand der Sozialistische Arbeiterjugend garantierte die Versorgung der Anwesenden mit anregenden Getränken für Geist und Gaumen.
In Zukunft werden die Räume wieder für regelmäßige Veranstaltungen offen sein und damit einen Treffpunkt bilden, an dem über kommunale Probleme wie Wohnraummangel, aber auch schlecht ausgestattete Schulen, über Friedenspolitik, aktiven Antifaschismus, Erinnerungskultur und explodierende Energiepreise diskutiert werden kann. Christine Büchner